Sozial verträglich Mitarbeiter entlassen – Wie funktioniert Outplacement?

Mitarbeiter entlassen

Immer wieder können Konzerne sowie kleine und mittlere Unternehmen in eine Krise geraten und müssen Umsatz- und/oder Absatzeinbußen hinnehmen.

Die Gründe dafür können sehr vielfältig sein: Hausgemacht durch strategische Fehlentscheidungen über Jahre, wie bei der Deutschen Bank oder aufgrund eines Technologiewandels, wie aktuell in der Autoindustrie, weg vom Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität.

„Im Jahr 2035 werden knapp 114.000 Arbeitsplätze aufgrund der Umstellung auf den Elektroantrieb bei Pkw verloren gegangen sein“, sagt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einer Untersuchung voraus. Hinzu kommt: Der Akku eines E-Autos stellt gut ein Drittel der Wertschöpfung eines Fahrzeugs. VW ist bislang der einzige deutsche Autokonzern, der eine eigene Batteriezellenfertigung plant. Hier braucht es also neue Fachkräfte mit den entsprechenden Kompetenzen. Vor allem die Zulieferer in der Automobilindustrie werden davon betroffen sein. Hierbei trifft es vor allem Fachkräfte. Es kann aber auch niedriger und höher Qualifizierte treffen, so Studien-Autoren des IAB.

Fast jeder zweite Job fällt weg durch die Digitalisierung

Arbeitsverhältnisse auf Lebenszeit werden generell immer seltener in einer Zeit in der sich der Arbeitsmarkt immer schneller verändert. Alleine durch die Digitalisierung werden laut manager-magazin.de binnen der nächsten 20 Jahre 47 Prozent aller Jobs verschwinden.

Diese Zahlen musss man jedoch differenziert sehen. Nicht jeder Aspekt einer Tätigkeit lässt sich automatisieren und durch eine Maschine oder eine IT-Lösung ersetzen. Zum anderen ist es sogar positiv, wenn sich Menschen nicht mehr mit Aufgaben befassen müssen, die auf einfache Weise zu digitalisieren sind.

Erkenntnisse aus der Motivationspsychologie und Hirnforschung belegen: Menschen entfalten erst dann ihr Potenzial und sind wirklich motiviert, wenn sie eine intellektuelle Herausforderung haben, etwas erschaffen, den Sinn erleben und dabei selbstgesteuert handeln können. Auf viele der Tätigkeiten, die wir zukünftig digitalisieren werden, trifft das nicht zu. Insofern können durch die Automatisierung Freiräume geschaffen werden, die zum Beispiel für einen verbesserten Kundenservice und kreative Tätigkeiten genutzt werden.

Andere Kernkompetenzen sind gefragt

Im Zuge der Digitalisierung braucht es Fachkräfte mit neuen Fachkenntnissen. Denn die Kernkompetenzen vieler Berufe verschieben sich immer weiter. So werden 58 Prozent aller Arbeitnehmer bis 2022 erhebliche Neu- und Weiterqualifizierungen benötigen – davon seien ganze 19 Prozent auf eine zusätzliche Ausbildung beziehungsweise Umschulung angewiesen, die zwölf Monate oder länger dauert, so die Wirtschaftswoche.

Doch lediglich 33 Prozent der Unternehmen gaben an, vor allem die Mitarbeiter, die es am meisten nötig haben, mit solchen Weiterbildungsmaßnahmen unterstützen zu wollen. Stattdessen investieren Betriebe laut der Studie lieber in High-Potentials beziehungsweise leistungsstarke Mitarbeiter (41 Prozent) und Führungspersonal (54 Prozent).

Große Umbrüche und Umstrukturierungen nur mit professionellen Outplacement möglich

Im Ergebnis wird zu großen Umstrukturierungen sowohl in großen Konzernen als auch in kleinen und mittleren Unternehmen führen. Hier kommt eine Dienstleistung ins Spiel, die in den letzten Jahren in Deutschland immer gefragter geworden ist: Outplacement.

Der Begriff Outplacement (Außenvermittlung), auch Newplacement genannt, bezeichnet eine von Unternehmen finanzierte Dienstleistung für ausscheidende Mitarbeiter.

Outplacement wird als professionelle Unterstützung zur beruflichen Neuorientierung angeboten, bis hin zum Abschluss eines neuen Arbeitnehmer-Vertrages oder einer Existenzgründung.

Die Idee hinter der Dienstleistung: Grundsätzlich ist es einfacher aus einer Beschäftigung statt aus der Arbeitslosigkeit heraus eine neue Stelle zu finden, da Menschen mit einem bestehenden Arbeitsverhältnis in der Regel deutlich selbstbewusster auftreten. Ausscheidende Mitarbeiter profitieren in Outplacementberatungs-Programmen von den gemeinsam mit den Trennungsspezialisten erarbeiteten Bewerbungsstrategien.

Beteiligte in einer Outplacement Beratung
Übersicht „Beteiligte in einer Outplacement Beratung aus FAQ „Was ist Outplacement?“

Diese Art von spezieller Berufsberatung hat ihren Ursprung in den USA. Die Soldaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA zurückkehrten, mussten in zivile Beschäftigungen reintegriert werden. Hierzu richtete die Teilstreitkraft des Heeres der US Army eigene Beratungsstellen ein. Später griffen die Psychologen John Drake und Jerry Beam das Thema erneut auf und gründeten im Jahr 1967 das Beratungsunternehmen „Drake, Beam & Associates“, welches 1979, mit William J. Morin als CEO (Chief Executive Officer), zu „Drake Beam Morin, Inc.“ umbenannt wurde.

Um die zukünftigen Aufgaben und Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt bestmöglich und vor allem sozialverträglich zu meistern, braucht es professionelle Outplacement Consultings.

 

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