Toilettenbesuch im Museum – Kostenlos oder Kostenpflichtig?

Die Notdurft eines Menschen ist immer dann ein leidiges Thema, wenn man nicht zuhause ist. In der heutigen Zeit gibt es mittlerweile allerdings viele öffentliche Toiletten, um seine Geschäfte auch außerhalb der eigenen vier Wände zu erledigen.

Warum ist das Thema des Toilettengangs in Museen so interessant? Nun, ein Museumsaufenthalt dauert meist mehrere Stunden und wird häufig durch einen Toilettenbesuch unterbrochen. In vielen deutschen Museen muss man weder Umwege in Kauf nehmen noch muss man dafür bezahlen. Allerdings trifft letzterer Punkt nur für kostenpflichtige Museen zu. In den meisten Fällen gilt: Kostet der Museumsbesuch Eintritt, sind die Toiletten kostenlos zu benutzen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Museen, in denen der Eintritt kostenlos ist, werden meist um einen freiwilligen Betrag bei jedem Toilettenbesuch gebeten. Ist das legitim? Nun, da es sich um einen geringen Betrag von meist 50 Cent handelt, denkt kaum jemand drüber nach. Kaum jemand beschwert sich über zu hohe Toilettenpreise. Eher beschweren sich die WC-Besucher über unsaubere Toiletten. Reinigungskräfte, die oftmals für einen geringen Lohn arbeiten, freuen sich über zusätzliche Einnahmen durch zahlende WC-Besucher. Wenn wir ehrlich sind, tun uns 50 Cent nicht sehr weh. Und dafür, dass wir eine saubere Toilette auffinden, ist es uns doch diesen Obolus wert, oder?

Jede öffentliche Toilette, sei sie in einem Bahnhofsgebäude oder in einem Museum, ist in der Regel hoch frequentiert. Daher ist der Reinigungsaufwand auch meist entsprechend hoch. In den meisten Fällen müssen diese WC-Einrichtungen pausenlos betreut und gepflegt werden.

Die erforderliche Pflege hängt natürlich maßgeblich von der verbauten Einrichtung und der Qualität und Art der Toilettenausstattung ab. Auf toiletten-tipp.de sind verschiedene Toiletten gegenübergestellt. Moderne öffentliche WC-Einrichtungen haben bspw. wasserlose Pissoires. Sie sind deutlich ökonomischer und benötigen weniger Pflege. Durch eine besonders wasserabweisende Beschichtung sind Verschmutzungen seltener als bei konventionellen Pissoires. Auch bei den Toilettenschüsseln gibt es signifikante Unterschiede. So gibt es bspw. Modelle mit selbst reinigenden Klobrillen. Diese WC-Schüsseln entlasten die Reinigungskraft und sorgen für eine durchweg saubere Klobrille. Bei konventionellen Toilettenschüsseln hingegen werden meist Klopapierstreifen auf die Brille gelegt, bevor sich draufgesetzt wird. Das hat meist zufolge, dass Toilettenpapier rings um der Schüssel verteilt zu finden ist. Auch wird die Klobrille durch die Benutzung von Menschen, die im Stehen urinieren, schnell verschmutzt.

Weiter geht es mit den Waschbecken. In modernen Museen werden oftmals zusammenhängende Designer-Waschbeckenanlagen installiert, die zwar super schick aussehen, aber oftmals große Flächen und flache Becken haben, sodass sie öfter gereinigt werden müssen. All jener Aufwand erhöht die Notwenigkeit eine Reinigungskraft in Vollzeit an Museumstoiletten zu benötigen. Das muss natürlich irgendjemand bezahlen. Sind die Eintrittspreise in Museen minimal kalkuliert, müssen die Besucher ihre Brieftasche öffnen. Zudem können Einsparmaßnahmen infolge von sinkenden Besucherzahlen dazu führen, dass Gebühren für die Toilettennutzung erhoben werden müssen.

Am Ende vom Tag wird uns eine kleine Spende zur Erledigung unserer Notdurft nicht in den finanziellen Ruin treiben. Zudem werden sich die Reinigungskräfte daran keine goldene Nase verdienen. Vielmehr ist das eine kleine Entschädigung für den Job, den sie ausführen müssen.

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